Europäischer Flußaal ist in seinem Bestand stark gefährdet und gleichzeitig beliebt. Überfischung, Gewässerverunreinigungen, Staudämme und der Schwimmblasenwurm setzen den Fischen zu, wodurch sie zu einer teuren Rarität wurden. Bevor die jungen Aale in unsere Flüsse aufsteigen, wo sie für 10 bis 20 Jahre leben, haben sie eine lange und gefährliche Reise hinter sich.
Die Aal-Larven werden südlich der Bermudas in der Saragossasee geboren und dann mit dem Golfstrom in Richtung Europa getrieben. Diese Reise kann bis zu drei Jahre dauern. Hier bei uns angekommen haben sie eine Größe von circa 4,5 cm. In Nordspanien gelten diese Glasaale mit Olivenöl, Chili und Knoblauch als Delikatesse.
Die männlichen Tiere bleiben im Brackwasser der Flussmündungen zurück und die weiblichen steigen die Flüsse hinauf bis sie ein schönes Plätzchen finden, an dem es sich zu leben lohnt. Dort ernähren sie sich von Würmern, Schnecken, Krustentieren und kleinen Fischen.
Erwachsen und bis zu 1,5 Meter und sechs Kilo schwer (wobei Aale selten ihr Maximalgewicht erreichen, bzw. so groß gefangen werden) wandern die Fische dann wieder nach Hause in die Saragossasee. Dort angekommen laichen sie und sterben danach völlig erschöpft. Das Ganze findet vermutlich in Tiefen von circa 2000m statt, weshalb noch niemand den Aalen beim Paaren zuschauen konnte.
Bei uns in Nordeuropa wird Aal meist geräuchert aber auch als Brataal ist er sehr beliebt. Mit 25% Fettanteil ist er sehr Fett und schwer verdaulich.
Das Aalblut enthält ein starkes Nervengift, weshalb man beim Umgang mit rohen Fischen vorsichtig aber nicht panisch darauf achten muss, dass das Blut nicht in die Augen und Schleimhäute gelangt. Im gegarten Zustand ist das Gift nicht mehr gefährlich bzw. zerstört.